In diesem Torah-Abschnitt/Parascháh gibt ADONAI Elohim Seinen Kindern, d.h. uns, eine Ketuváh (einen jüdischen Heiratsvertrag). In dieser werden die Klauseln festgehalten, an die sich der jeweilige Ehepartner zu halten hat, um die Einheit in der Ehe aufrecht zu erhalten. Diese Ketuváh/ כֵּתוּבָה kennen wir als ‚die Toráh‘. Im Judentum wird die Toráh mit dem „Baum des Lebens/ Etz ha’Chaím/ הַחַיִים עֵץ" aus Be‘Reschít/ Am Anfang/ „1.Mose“ 3,24 in Verbindung gebracht. Das ist auch richtig, denn das Ziel der Toráh ist es, uns zurück zu bringen in die ewige Gegenwart Elohíms - wie Adám und Chaváh/ Eva es vor ihrem Fall und Rausschmiss aus dem Garten/Gan Éden waren. Man kann zu recht sagen, dass jeder Buchstabe der ursprünglichen Toráh ein Blatt und ein Ästchen des Baumes des Lebens ist, denn sie bringt jenen, die wir von ihr essen, ewiges Leben.
Im Judentum werden der Toráh Eigenschaften des ewigen Lebens zugeschrieben, denn sie bringt uns, wenn wir sie vollkommen erfüllen, Freiheit/Cherút/חֵרוּת von ha‘satán/dem Feind. Warum wir das sagen? Weil im (richtig übersetzten) Erneuerten Bund (NT) die Sünde definiert wird als: „die Übertretung der Toráh“ (1.Joh.3,4). Das Konzept der Toráh ist im rabbinischen Judentum so wichtig, dass die Geschichte der Menschheit in 3 Teile geteilt wird: 2.000 Jahre ohne Toráh (Adám bis Moschéh), 2.000 Jahre mit Toráh (Moschéh/ Mose bis Messias/ Maschíach) und 2.000 Jahre mit dem Messias. Damit stimmen wir hundertprozentig überein! - mit der Ausnahme, dass Ieschúa der Maschíach ist und dass diese 2.000 Jahre bald vorbei sein werden. Und danach kommt das Millenium mit der Herrschaft des Messias/ Maschíach Ieschúa von Ieruschaláim/ Jerusalem aus, zusammen mit den messianischen Juden aus aller Welt, die sowohl die inneren als auch die äußeren Prüfungen (die Große Trübsal) bestanden haben.
Das ist als würde der Ehemann zu seiner Ehefrau sagen: „Dies, meine Liebe, ist was ich von dir erwarte“. Und dann gibt er ihr eine Liste mit 10 Grundvoraussetzungen.
Würden wir mit der Weisheit/ Chachmáh/ חָכְמָה Elohims jedes Gebot/ Mitzwáh analysieren und studieren und alle uns zur Verfügung stehenden Mittel dazu gebrauchen (unten werden wir weiter darauf eingehen), würden unser Leben, unser Verhalten und unsere Persönlichkeit das Leben, das Verhalten und die Persönlichkeit Elohims widerspiegeln. Elohim befindet sich in diesen Mitzwót/ Geboten, sie spiegeln IHN wider. Deshalb würden diese Mitzwót/ Gebote Seinen Charakter und Seine Heiligkeit/ Qeduscháh/ קֵדוּשָה in unserem Leben widerspiegeln und unser Leben durch Seine Herrlichkeit/ Kavód/ כָּבוֹד zum Leuchten bringen.
Würden wir diese Mitzwót/ Gebote wirklich halten, wäre alles in unserem Leben in Ordnung/ be’Séder/ בְּסֶדֶר. Wir würden in Frieden/ Schalóm/ שָׁלוֹם und mit innerer Ruhe/ Schalwáh unser Leben leben. Zum einen, weil wir Elohim aufs Wort gehorchen. Und zweitens, weil Sein Segen auf uns wäre, auf unserem Leben und unserer Familie, weil wir Seinem Willen gehorchen.
Jetzt, wo wir den Segen/ Bracháh/ בּרָכָה haben, dass ADONAI als Ieschúa in uns wohnt, ist es viel viel leichter, Ihm zu folgen, Seine Stimme zu hören und Ihm zu gehorchen, als vorher, als Er scheinbar weit entfernt von uns in den Himmeln war.
Was ist das Wichtigste wenn wir vor einem Problem stehen, um es erfolgreich bewältigen zu können? Eine weise Entscheidung zu treffen. Dies bedeutet, genügend Weisheit von Elohim in unserem Leben zu haben, um zu verstehen und zu erkennen, welches Seine Wahl ist. Und dann die Entscheidung zu treffen, Seine Wahl über unsere eigene zu stellen.
Die Toráh beinhaltet alle Antworten, die wir in unserem Leben brauchen. Sie wird jedoch nicht die Entscheidung für uns treffen. Sie zeigt uns den Weg. Die Entscheidung, den Weg der Toráh zu gehen, ist voll und ganz unsere Verantwortung.
Jeden Tag unseres Lebens stehen wir vor Herausforderungen. Wir müssen (oft aus dem Stehgreif) wählen zwischen richtig und falsch, zwischen gut und schlecht, zwischen rein und unrein, zwischen gewöhnlich und heilig, zwischen dem Geistlichen und dem Materiellen, zwischen Seele und Leib, zwischen Einheit und Trennung, zwischen Freude und Traurigkeit, zwischen Licht und Dunkelheit, zwischen positiver und negativer Sicht der Dinge, zwischen der Neigung zum Guten (Jétzer ha‘Tov) und der Neigung zum Bösen (Jétzer ha‘Rah), zwischen der Gesundheit und der Krankheit, zwischen der Sorge um Andere (Selbstlosigkeit) und der Sorge um uns selbst (Egoismus).
Schauen wir uns das letzte Beispiel einmal genauer an. Was hat es mit Wa‘iqrá/ „3.Mose“ 19,18 und Römer 12,17-21 auf sich? (1.) Du sollst dich nicht rächen; (2.) Du sollst nichts nachtragen den Kindern deines (jüdischen) Volkes; (3.) sondern du sollst deinen Nächsten/Kameraden lieben wie dich selbst!“. Der berühmte Rabbiner Hillél hat dies in seinen eigenen Worten folgendermaßen ausgedrückt: „Was du nicht willst, dass man dir antut, das tu deinem Nächsten/Kameraden auch nicht an.“ Um zum dritten Punkt zu gelangen, müssen wir zuerst die anderen beiden erfüllen: uns nicht zu rächen und nicht nachtragend zu sein.
Was Elohim uns bittet ist, dass unsere Liebe, Annahme und Vergebung anderen gegenüber in unserem Handeln sichtbar wird. Dies wird uns helfen, beständig innerlich zu wachsen. In diesem Gebot gibt es speziefische Pflichten und Einschränkungen. Jedes Mal, wenn wir mit jemandem aneinandergeraten, haben wir die Wahl, nach diesem Gebot/ Mitzwáh zu handeln oder dagegen. Im Judentum - und dies ist etwas, womit wir absolut übereinstimmen – sind unser Leben und die Toráh eine Lehre der beständigen Wahl zwischen dem Egoismus und dem Altruismus (Selbstlosigkeit), zwischen ‚nur an uns selbst denken‘ und ‚an den Anderen denken‘, selbst wenn wir ihn nicht einmal kennen.
Wir erfüllen dieses Gebot/ Mitzwáh, wenn wir einen Kranken besuchen; einen Trauernden trösten; Hilfe in Not anbieten; Geld oder anderes leihen; für das Wohlergehen aller beten; denen vergeben, die uns wehgetan haben; andere die Toráh lehren; freundschaftlichen Besuch empfangen; einem Anderen zurechthelfen, wo wir sehen, dass es nicht richtig läuft.
Wir haben die Pflicht: andere vor Beleidigung zu bewahren; andere in ihrer Trauer und im Leid zu begleiten; uns mit anderen in ihrem Wohlergehen zu freuen; andere über Verlust oder Schaden zu informieren; (wenn man uns darum bittet), hilfreichen Rat zu geben, um gute Beziehungen zu nahen oder fernen Verwandten aufrecht zu erhalten; Geliehenes (Bücher, Geld, Ware, usw.) zurück zu geben.
Diese Gebote/ Mitzwót/ מִצְווֹת verbieten die Schadenfreude, anderen zu fluchen oder absichtlich wehzutun mit dem, was wir tun oder sagen.
Die Gebote zu halten bringt Heilung in unser Leben. Und das Gebot, ‘den anderen wie uns selbst zu lieben‘, heilt unser Herz, unsere Emotionen und Gedanken und unser Handeln. Außerdem heilt es uns von den Fesseln, die vielleicht schon lange da sind, und nur nicht zum Vorschein gekommen sind, weil wir dem anderen nicht vergeben haben. Wer gibt, ist gesegneter, als wer empfängt. Wir sollten geben: ein gutes Wort, Segen/ Bracháh/ בּרָכָה, Hilfe, Gebet, Freundschaft, Ahaváh-Liebe, Freude, Unterstützung, usw, als bekämen wir alles, was wir geben, wieder zurück. Viele von uns sind krank, weil wir unseren Mund, unsere Gefühle und Handlungen nicht im Zaum halten können.
WIE KANN ICH DIE GEBOTE ERFÜLLEN?
1. Als erstes muss ich mich dazu VERPFLICHEN. Wir sind heute, was wir vor 5, 10, 20 oder 30 Jahren zu sein beschlossen haben. Der Schlüssel liegt darin, welche Art von VERPFLICHTUNG wir der Toráh gegenüber eingehen. Wollen wir Elohim gehorchen? Sind wir bereit, den Preis zu zahlen? Oder ist es nur ein “Wunsch”, Elohim zu gehorchen, aber dann tauchen alle möglichen Ausreden auf? – beispielsweise: „Ich kann nicht“, „Ich hab keine Zeit“, „Ich muss mir meinen Lebensunterhalt verdienen“, „Ich habe eine Familie“, und dergleichen mehr.
Elohim ist absolut willig, uns zu helfen, Er erwartet jedoch, dass WIR eine Reihe von Verpflichtungen eingehen. Jedes Mal, wenn Sie eine Entscheidung treffen, setzen Sie Ihr Ziel fest und gehen darauf zu. Einen Wunsch zu haben reicht nicht, einen Traum zu haben reicht nicht. Elohim erwartet, dass Sie sich Ihm und sich selbst gegenüber VERPFLICHTEN. Dann wird Er Ihnen helfen, das Ziel zu erreichen, das Er für Sie vorbereitet hat und das einzigartig ist. SIE SELBST sind der/die Einzige, der/die Ihr Ziel schmieden kann. Elohim wird Sie nicht dazu antreiben. Er ist jedoch mehr als bereit, Ihnen zu helfen. Die Entscheidung müssen jedoch Sie selbst treffen, nicht Elohim, noch sonst jemand an Ihrer Stelle.
Eine der Regeln, um erfolgreich darin zu sein, Verpflichtungen einzugehen ist: OFT VERPFLICHTUNGEN EINZUGEHEN! Gewöhnen Sie sich daran, sich Elohim gegenüber zu verpflichten. Jede Verpflichtung, jede Entscheidung wird leichter sein als die vorangegangene. Wenn Sie stolpern, dann ist Er da, Ihnen aufzuhelfen, Sie zu trösten, Ihnen aus der Patsche zu helfen.
LERNEN Sie aus Ihrem Stolpern. Elohim schickt uns Stolpersteine (oder erlaubt sie), damit wir Ihn suchen und uns sowohl geistlich, als auch mental erheben. Fragen Sie sich: „Was kann ich hieraus lernen?“ Der geistliche Kampf ist nur ein Mittel gegen die scheinbar „unlogischen“ Stolpersteine. Dank ihnen wachsen wir jedoch und werden fähig, am Ende des Rennens jene Hindernisse zu überwinden, die für uns 5 bis 10 Jahre vorher unüberwindbar gewesen wären.
Ein anderes Mittel ist die Heilung unserer Seele. Diese Heilung ist eine große Hilfe für uns und die uns Umgebenden.
Wir sollten eine abwartende Haltung den anstehenden Verpflichtungen gegenüber einnehmen. Wir wissen ja nicht, was Elohim als nächstes auf Seiner „Warteliste“ für uns bereithält. Statt furchtsam und sorgenvoll zu leben, sollten wir mehr beten, mehr loben und alles nur von Elohim ERWARTEN. Er hat uns noch viel zu geben und zu lehren, wenn wir nur beginnen, Ihm zu gehorchen in allem, was Er uns in Seiner Toráh aufträgt.
Wir sollten Elohim um Weisheit bitten, um weise Entscheidungen zu treffen. Auf unsere eigene Einschätzung zu vertrauen ist nicht ratsam, da dies oft nicht unsere beste Qualität ist. Die beste Entscheidung ist, Elohim für uns wählen zu lassen. Wir sollten beachten, dass die Entscheidungen, die wir heute oder dieses Jahr treffen, unsere Zukunft bestimmen und formen werden.
Ich frage Sie: Wann werden Sie sich ENTSCHLIESSEN, das Gebot „Und du sollst ADONAI deinen Elohim lieben mit deiner ganzen Seele, mit deinem ganzen Herzen und mit all ‚deinem Vielen‘“ (wie es in hebräisch in Dvarim/ „5.Mose“ 6,5 heißt) zu halten? Ich frage Sie nicht, ob Sie diesem Satz glauben, noch ob er Ihnen bekannt ist. Wann werden Sie sich VERPFLICHTEN, zu beginnen, Ihre Liebe zu Ihm zu vergrößern? DAS ist eine Entscheidung, die Ihr Leben verändern kann. Und es WIRD Ihr Leben VERÄNDERN, wenn Sie sich VERPFLICHTEN, alles dranzusetzen, dieses Gebot zu erfüllen. Warum nicht HEUTE? Warum nicht JETZT SOFORT?
2. Untersuchen Sie, was Sie GLAUBEN. Unser Glaube entspringt nicht unserer Vergangenheit, noch dem, was uns passiert ist, sondern wie wir all das INTERPRETIERT HABEN. Und dem entsprechend werden wir künftig interpretieren was uns passiert.
Was ist Glaube/ Emunáh/ אֶמוּנָה? Glaube ist zuerst einmal eine Vorstellung von etwas oder jemandem, eine Überzeugung über etwas. Diese Idee oder Überzeugung wird durch die ERFAHRUNG gestützt. Wenn Sie glauben, dass Sie ein guter Sportler sind, mögen Sie recht haben. Dies sollte sich dann aber in Ihrer Erfahrung gezeigt haben: dadurch, dass Sie beispielsweise immer gewonnen oder in dieser bestimmten Sportart gut abschnitten haben. Das würde bedeuten, dass Ihr Glaube den Tatsachen entspricht. Wenn Sie sich dagegen für einen guten Sportler halten, diese bestimmte Sportart aber nicht im Mindesten beherrschen, dann schätzen Sie sich einfach nur falsch ein und Ihr Glaube entspricht nicht den Tatsachen.
Unsere Überzeugungen können uns jedoch den notwendigen Impuls geben, um Dinge zu erreichen, die wir ohne sie nicht erreichen würden. Wenn Sie glauben, dass Sie eine besondere, von Elohim vorgesehene Bestimmung haben, dann kann Sie DAS dazu bringen, ein (geistlich gesehen) jedes Mal höheres Leben zu führen, und in wenigen Jahren viel zu wachsen. Hatten Sie recht damit, dass Sie eine besondere Bestimmung haben? Sei es nun Einbildung oder Realität, Menschen, die geistlich aufsteigen, glauben das. Wichtig ist, folgendes zu verstehen: wenn Sie glauben, dass Sie etwas erreichen werden, und zu Elohim darum beten, und ES SEIN WILLE IST, ES IHNEN ZU GEBEN, dann werden Sie es schaffen, unabhängig von allen Schwierigkeiten.
Alle Siege in unserem geistlichen Leben beginnen mit einer Veränderung unserer Überzeugungen. Wenn Sie Ihr Hirn darauf trainiert haben, SCHMERZ zu asoziieren mit dem alten Glauben („der Schabbát ist für die Juden“) und FREUDE mit Ihrem neuen Glauben („ICH WERDE EIN GROSSES GEBOT/MITZWÁH HALTEN UND ELOHIM WIRD MICH SEGNEN“), und Sie machen es so fest, dass Sie Schmerz empfinden, wenn Sie den Schabbát nicht halten wie Elohim es verdient, DANN WERDEN SIE ES SCHAFFEN!
Zurück zu den Geboten/ Mitzwót/ מִצְווֹת. SIE WERDEN zweifellos SIEGEN, wenn Sie glauben, dass es Segen/Bracháh/בּרָכָה bringt, die Gebote zu halten und wenn Sie sich VERPFLICHTEN und BESCHLIESSEN, DIESE Woche damit zu beginnen, den Schabbát zu halten - wie der TANÁCH es in Jeschaiáhu/ Jes.58,13-14 sagt. Und dann beginnen Sie, aus den Fehlern zu lernen, die Sie auf dem Weg dahin machen, die Gebote zu halten. Sie werden geistliche Höhen erreichen, die wenige erreichen, weil die Meisten nicht das mentale und emotionale Fundament gehabt haben, das Elohim uns durch Seine Toráh als Wegweisung gibt, um ein Leben zu führen, das erfüllt ist mit Seinen Segnungen.
Egal, ob es am ersten Schabbát, an dem Sie es versuchen, nicht so klappt wie es sollte, Seinen Willen und nicht unseren eigenen zu tun, wie es in Jesaja/ Jeschaiáhu heißt. Auch wenn Sie nur BEGINNEN konnten, Seinen Willen zu tun, bevor Ablenkungen den Rest einnahmen. Besser ist es, mit kleinen Erfolgen zu beginnen, als das ganze -nicht „groß“ den Schabbát haltende- Leben lang vorzuhaben, sich zu verändern und nichts zu erreichen, und dann depressiv oder niedergeschlagen am Boden zu liegen. Feiern Sie jeden kleinen Erfolg! Und lernen Sie aus jedem Fehler!
Was für eine Sicht des Lebens bieten uns die Gebote? Zum erstem Mal im Leben macht das Leben Sinn! Es ist kein sinnloses Puzzle für hirnlose Dummköpfe, sondern mit einer bestimmten Absicht geschaffen: IHN KENNEN ZU LERNEN! Die ganze Absicht davon, dass wir geboren wurden, heranwuchsen, heirateten und Kinder kriegten und, wenn nötig, unser Leben für sie hingeben, ist ein Gleichnis, ein Vergleich mit Elohim, der sich mit Israel vermählte, Kinder hatte und Sein Leben als Ieschúa für uns hingab. Wie anders ist die Perspektive, die sich uns eröffnet, wenn wir beginnen, mit Elohim zu leben! Nun verstehen wir, dass es den Gott dieser oder jener Religion gar nicht gibt, dass es nur EINEN Elohim gibt: den Elohim Israels und den Maschíach/Messias Israels. Jetzt verstehen wir, dass es nichts Besseres gibt, als sich mit Ihm zu vermählen und in beständiger Freundschaft mit Ihm zu leben, in einer Freundschaft, die aus unserem Herzen kommt und Sein Herz berührt, das voller Liebe für jeden von uns ist.
Die Familie macht zum ersten Mal Sinn. Und unsere Eltern zu ehren bekommt eine unerwartete Bedeutung, weil sie Stellvertreter Elohims auf Erden sind. Deshalb bekommt „ehren“ ein Niveau, das es menschlich gesehen nicht hatte. Unsere Eltern zu ehren bringt Segen in unser Leben und in das Leben unserer Kinder und Enkel. Auch dies ist ein Geschenk, das wir nicht erkannt hatten: dass wir den Segen/Bracháh/בּרָכָה Elohims bekommen können dadurch, dass wir Seinen Willen tun (unsere eigenen Eltern zu ehren).
„Du sollst nicht morden“ (Schemót/ Namen/ „2.Mose“ 20,13). Wieviel Frieden/ Schalóm/ שָׁלוֹם kommt in unser Leben, wenn wir verstehen, dass wir niemandem, in einem Wutanfall oder aus welchen Grund auch immer, das Leben nehmen dürfen noch sollen. Beginnen wir doch, das menschliche Leben zu achten und unser Schicksal durch Seine Gebote formen zu lassen! Und lassen wir jene, die diesem Gebot entgegen handeln wollen (sei es aus Unwissenheit oder Missachtung obwohl sie sie kennen) ihr eigenes Leben ruinieren.
Die Ehe, diese Institution, die so an Popularität verloren hat, wird gewürdigt, geheiligt und erhalten durch das Gebot: „Du sollst nicht ehebrechen“. Wie viele Gelegenheiten, in Weisheit und Selbstbeherrschung zu wachsen, wenn die Mitzwót/ Gebote uns Grenzen setzen, die wir nicht übertreten dürfen, um nicht das Risiko einzugehen, alles zu verlieren! So wird die Ehe, statt ein Geschäftsvertrag oder ein Spiel zu sein, das man bald zur Seite legt, zu einem Mittel mentalen, emotionalen und geistlichen Wachstums. Wir lernen die wichtige Lektion des Vergebens und um Vergebung Bittens, des Vergessens und der Barmherzigkeit, indem wir sie täglich mit unserem Ehepartner einüben. Scheidung ist „der einfache Weg“ aus der Ehe, der Selbstmord für denjenigen, der mit seinem Leben nichts mehr anzufange weiß. Wir sollten aus der jüdischen Kultur lernen, wo Scheidung eine Seltenheit ist (Wir sprechen hier natürlich von Juden, die nach der Toráh leben. Dies ist nach Römer 2,28-29 die wahre Definition von „Jude/ Jehudí/ יְהוּדִי“).
„Du sollst nicht stehlen“. Welch eine Lektion von Ehrlichkeit, die so nötig ist, oft sogar unter Gläubigen! Haben wir in unserem Besitz noch etwas, das uns nicht gehört? Haben wir jemandem zu wenig Wechselgeld herausgegeben? Elohim weiß es, selbst wenn der andere es nicht gemerkt hat. Wie wir in unserem Buch „UNA COMPRENSIÓN JUDÍA DE ROMANOS" (“Ein jüdisches Verständnis des Römerbriefes” nur in spanisch) auf die Gebote bezogen auf den Seiten 25-26 ausführen:
Elohim hat den Menschen/ Ben Adám „nach unserem Bilde, uns ähnlich“ / כִּדמוּתֶנוּ בְּצַלמֶנוּ /be‘tzalménu, ki‘dmuténu geschaffen. Wenn es einen Bereich gibt, in dem Elohim uns Ihm gleich gemacht hat, dann ist das die Fähigkeit, zu erschaffen. Ein berühmter Pianist und Orchester-Dirigent wurde nach seiner Musik gefragt. Seine Antwort ist sehr anschaulich für das, was wir hier zu erklären versuchen. Er sagte, dass die Musik, die nicht gespielt wird, in der physischen Welt nicht existiert – bis sie gespielt wird. Bis zu dem Moment ist sie nur ein Stück Papier mit musikalischen Symbolen in schwarzer Tinte.
Genauso verhält es sich mit dem Halten der Geboten/ Mitzwót/ מִצְווֹת Elohims. Erst wenn wir sie erfüllen, schaffen wir etwas, erst in dem Moment kommen die Gebote ans Licht. Solange niemand die Mitzwót/ Gebote hält, existieren sie in der Realität dieser Welt nicht. Die Mitzwót sind wie eine Partitur (ein Musik-Notenblatt). Solange kein Orchester die Partitur spielt, wird das musikalische Meisterwerk in der physischen Welt nicht Realität. Schauen wir uns die Kapazität des Menschen zu erschaffen einmal an: Wenn wir ein Gebot/Mitzwáh erfüllen, erschaffen wir in der physischen Realität das Werk Elohims. Eine Musik zu hören, den Rythmus, die Melodie, hat eine Wirkung auf uns und jene, die sie hören. Genauso hat es, jedes Mal, wenn wir die „Partitur“ des Willens Elohims in einem Gebot „spielen“, eine Wirkung in uns und in jenen, die uns sehen oder hören oder lesen - und auch im Universum, selbst wenn wir das nicht verstehen, noch wahrnehmen. Dies ist eine der Absichten, warum Elohim den Menschen/ Ben Adám geschaffen hat. Elohim hat uns geschaffen, damit wir Sein Meisterwerk spielen. Jeder von uns ist ein Musiker im Synphonie-Orchester Elohims - alles und jeder, jeder Stern an den Himmeln, wie die Tehiláh/ Ps.19,2 es ausdrückt, „die Himmel erzählen die Herrlichkeit Elohims/ הַשָׁמָים מְסַפרִים כָבוֹד־אֶל/ha‘Schamáim mesaprím Kavód-EL“. Die Himmel spielen das Meisterwerk Elohims, die Synphonie Elohims. Elohim hat die Sterne erschaffen, die Tiere und die Vögel, damit sie die Synphonie Elohims erzählen und singen. Wir Menschen/ Bnéi Adám haben die Wahl/ Bechiráh/ בְחִירָה, die Ehre und Herrlichkeit Elohims zu erzählen oder nicht. Dies ist eine weitere Wahrheit in der Wahrnehmung der jüdischen Kultur und Zivilisation. Jeder im Orchester Elohims hat andere Noten zu spielen, aber gemeinsam und in Einheit gespielt ergibt es eine Melodie. Dies ist das Wichtigste der Einheit und deshalb gibt es so viele Gebote/ Mitzwót zur Einheit mit anderen und mit Elohim. Wenn wir unsere Partitur in Einheit spielen, zeigen wir, dass wenigstens in unserer Familie (die Teil der jüdischen Kultur in unserer Stadt ist) Elohim eins/ echád/ אֶחָד ist.
Wenn jedoch Uneinigkeit, Streit, Unverständnis, Hass und dergleichen bei uns ist, dann bezeugt unser Verhalten das Gegenteil. Dann spielen wir nicht die Partitur „Elohim echád/ אֶחָד אֶלהִים“. Die Melodie und die Einheit haben mit Harmonie zu tun. Das erste ist ein musikalisches Problem, das zweite ein mentales und geistliches. Fehlende Einheit kann immer auf fehlende Harmonie zurückgeführt werden. Und meist entspringt es fehlender Selbsterkenntnis. So werden wir selbst zur Quelle unserer Probleme mit anderen. Die Schuldigen der Disharmonie –sowohl in der Familie, wie in der Synagoge- sind nicht die anderen. Wir selbst schaffen sie uns, mit unserer Unkenntnis der eigenen inneren psychologischen Zusammenhänge (sprich Gesetze, die in uns wirken). Den Wunsch, andere zu kontrollieren, können wir beispielsweise von unseren Eltern oder Großeltern übernommen haben. Und dies ruft Disharmonie hervor und zerstört die Einheit. Wenn wir das verstehen und diese simple Tatsache annehmen und unseren Kontrollgeist loswerden, kehrt auch die verlorene Harmonie zwischen uns und unserem Gegenüber wieder zurück.
Selbst wenn wir alle verschiedene Töne spielen, selbst wenn wir unterschiedliche Charaktere haben, selbst wenn wir „eine andere Stimme“ spielen, gehören wir alle zum selben Orchester und spielen alle das, was Elohim für einen jeden von uns will. Eine Partitur zu spielen ist nicht leicht. Es braucht Jahre bei jedem einzelnen Musiker, sein Instrument zu beherrschen und zu lernen, in einem Orchester gemeinsam mit den anderen zu spielen. „Die ganze Toráh Elohims zu spielen“ schafft man nicht an einem Tag. Deshalb ist es so wichtig, mit Elohim in Verbindung zu bleiben. Er ist „unser Meister“ (der Dirigent des Synphonie-Orchesters). Nur mit den Jahren, mit viel Anstrengung und Studium und permanenter Kommunikation mit unserem Meister werden wir lernen, die Toráh richtig zu spielen, jedes einzelne Gebot/ Mitzwáh richtig zu spielen. Indem wir dies tun, pflanzen wir uns in die jüdische Kultur und Zivilisation ein und beginnen, die Realität um uns herum so wahrzunehmen, wie Elohim es will: als Jehudím/ יְהוּדִים = Anbeter ADONÁIs (Juden). Kommunikation ist jedoch etwas so viel Höheres, als nur zu versuchen, Gebote zu erfüllen. Die Kommunikation bringt innige Vertrautheit mit Elohim mit sich. Das nackte Erfüllen der Gebote bringt dagegen eine einsame und vereinsamende Religion mit sich, die im Nu gegen eine andere Religion ausgetauscht werden kann.
Der Rebbe Julio Dam wünscht Ihnen, dass Sie lernen, die Toráh jeden Tag besser umzusetzen.”