Diese Parascháh beschreibt den Auszug des jüdischen Volkes aus der Sklaverei in Mitzráim/ Ägypten und seine darauf folgende Reise durch die Wüste, (ein feindseliges Territorium voller Widerstände), zum verheißenen Land. Alles im von Elohim geschaffenen Universum hat eine ganz bestimmte Bedeutung. Die Wüste macht da keine Ausnahme. Warum ist es „Wüste“? Weil da nichts wächst denken Sie vielleicht. Und damit haben Sie recht. Aber, warum wächst da nichts? Weil es - aus welchem Grund auch immer – von Elohim verflucht ist. Und genau da lassen sich (wie die Heilige Schrift sagt) die gefallenen geistlichen Wesen nieder. Dies macht die Wüste zum gefährlichsten Ort auf Erden. Deshalb zogen die Israelis bewaffnet und wachsam aus, und dasselbe sollen auch wir tun.
Unser Leben ist eine Metapher dieses Auszuges durch die Wüste. Die meisten Menschen haben nicht den Segen, den wahren Elohim zu kennen. Und viele derer, die Ihn kennen, wählen bewusst, Ihn zu verlassen und sich einem anderen Gott zuzuwenden – als gäbe es mehr als einen zur Auswahl. Das Resultat dieses Entschlusses ist, dass sie so lange in der Wüste herumwandern, bis sie geistlich und mental sterben und zuletzt dann auch physisch.
Wir, die wir mit dem Licht ‚von Oben/ Mi le‘Málah’ gesegnet sind, haben eine größere Verantwortung: wir müssen unser Heil und unsere Entscheidung bewahren und unsere Kinder schützen, damit sie nicht vom Weg abweichen. Eine Art, dies zu tun ist - abgesehen vom weisen und innigen Gebet - (wie das jüdische Volk) bewaffnet durch die Wüste unseres Lebens auf dieser Erde zu ziehen.
In Epheser 6,11-18 heißt es: „Zieht die ganze Waffenrüstung Elohims an, damit ihr bestehen (und siegen) könnt gegen die listigen Machenschaften des Widersachers/ ha‘satán. Denn der Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die oberen (geistlichen) Reiche, gegen (geistliche) Autoritäten, gegen die Giborím/ Starken (Dämonen) dieser Finsternis, gegen das bösartige Geistliche in den himmlischen Regionen. Deshalb zieht die gesamte Waffenrüstung Elohims an, damit ihr gegen das Bösartige am Tage bestehen könnt und gegen alles, was gegen euch aufsteht. Steht darum fest, mit dem Gürtel der Wahrheit/ Emét/ אמת um die Taille gebunden, und dem Brustschild des Geraden Weges/ Tzedaqáh/ צְדַקָה bekleidet, und an den Füßen die Schuhe mit den guten Nachrichten des Friedens/ Besorót Schalóm. Und schützt euch allezeit mit dem Großschild des Glaubens/ Emunáh/ אמונה, mit dem ihr die feurigen Pfeile des Widersachers/ ha‘satáns löschen könnt. Und setzt den Helm der Befreiung/ Ieschuáh/ יֵשׁוּעָה auf und ergreift das Schwert des Geistes/ Rúach (ha‘Qódesch), welches das Davar Pratí (das bestimmte prophetische Wort für eine bestimmte Situation und Person in einem bestimmten Moment) Elohims ist; durch alles Gebet und Flehen, im angegebenen Moment im Geist/ Rúach betend…“ (nach unserer Übersetzung aus dem Griechischen).
1. Beachten wir, dass es hier heißt „die listigen Machenschaften des Widersachers/ ha‘satán“. Der Widersacher ist nicht dumm: er wird uns studieren, um zu wissen, wo unsere Schwächen liegen. Manche haben ihre Schwäche im einen Bereich, andere im anderen. Der Feind/ ha‘satán wird uns genau da angreifen, wo wir am schwächsten sind. Gute Krieger (die nicht von Elohim sind) haben folgende Strategie: Sie kommen mit einer Truppe ihres Heeres und suchen ein Loch in der Stadtmauer. Dann schicken sie den ersten Reiter hinein und danach dann den Rest des Heeres, und schon übernehmen sie die Macht in der Stadt. Dies ist genau die Strategie des Feindes/ ha‘satáns. Wenn ich Ess-Probleme habe und dazu neige, zu viel zu essen, wird er nicht so dumm sein, mich mit Schlaf anzugreifen, indem er mich schläfrig macht, wenn ich zur Arbeit los muss. Er wird mich in dem Fall mit Heißhunger oder Gefräßigkeit befallen bis zum Geht-nicht-mehr, damit ich esse und esse und mir Übergewicht anfresse und meine Gesundheit, meine Karriere und meinen Verstand aufs Spiel setze. Für jemand anderen mag seine Schwäche der Stolz sein oder physische Schönheit oder sonst etwas.
Was wir tun sollten ist, uns selbst zu studieren, um herauszufinden, welches die Öffnung ist, durch die der Feind/ ha‘satán in unsere innere Stadt eindringen kann, und diese Öffnung dann zumauern bevor es zu spät ist.
2. Vers 12 macht es klar: unsere Probleme sind nicht die Schwiegereltern, Ehepartner, Kinder oder sonst jemand, sondern das Heer des Widersachers/ ha satáns, der uns den häuslichen Frieden/ Schalom Báit rauben will, und der unsere psychologischen Probleme mit unseren Schwiegereltern oder unserem Ehepartner benutzt. Ziehen Sie nicht gegen Ihre Familie los, sondern gegen den wahren Feind/ ha‘satán, dann werden Sie die Prüfung erfolgreich bestehen. Wir müssen um Chachmáh/ חָכְמָה/ Weisheit hierin bitten, denn die meisten von uns Gläubigen „wissen“ dies zwar, tappen aber trotzdem in die Falle, als hätten wir so etwas noch nie gehört.
Auf der anderen Seite, benutzen viele Gläubige den Widersacher/ ha‘satán als Ausrede zum Sündigen, schieben ihm alle Schuld in die Schuhe. Es ist nicht der Teufel, der uns dazu bringt, zu sündigen. Es ist unser Verstand und unsere Seele, die nicht vergeben und nicht heilen will und es vorzieht, sich in Hass und Wut, in „das werde ich dir heimzahlen!“, in Rache und anderen Gefühlen zu ergötzen, die uns psychisch - und mit der Zeit auch physisch krank machen (was man als „psychosomatische Krankheiten“ kennt, d.h.: Krankheiten, die sich im Physischen bemerkbar machen, ihren Ursprung jedoch in der Psyche haben).
3. Wer sind die „Starken/ Giborím“? Giborím sind die Festungen in unserem Verstand, die nicht verschwinden, bis wir nicht geheilt sind. Jeder von uns hat irgendwelche mentalen und/oder geistlichen Festungen. Der Eine hat die Festung der Ablehnung und fühlt sich von allen abgelehnt, vielleicht weil er in der Kindheit von den Eltern abgelehnt worden ist. Ein Anderer hat die Festung der physischen oder sexuellen Misshandlung in seinem Leben und kann kein normales und mental friedliches Leben genießen, weil er in der Kindheit missbraucht worden ist oder Schlimmeres. Das Problem ist ständig da und foltert ihn. Wir sollten in jedem Fall darum bitten, dass Elohim uns die mentalen Festungen offenbart und uns von diesen dämonischen Kräften heilt – selbst wenn es anfangs nur psychologische Probleme gewesen sind. Oft haben wir diese mentalen Festungen von unseren Eltern geerbt, und diese wiederum von den ihren.
4. Der Epheserbrief rät uns, die GANZE Waffenrüstung anzuziehen, nicht nur einen Teil davon, damit unser GANZES Sein, „Geist, Seele und Leib“ beschützt sei. Jeder Teil, den wir frei lassen, ist ein potenzielles Einfalltor für den Feind/ ha‘satán. Unser Leben ist ein permanenter Ringkampf. Wenn Sie keinen Kampfgeist haben, sollten Sie ihn im Gebet zusammen mit dem Sieg erbitten. Wenn Sie dies nicht tun, werden Sie nicht siegen. Ein treffender Satz, hierzu ist: „Erfolg ist die beste Rache“ gegen ha‘satán. Bewältigen Sie erfolgreich die Probleme, die Sie schon so lange mit sich herumtragen - mit innigem Gebet, wie es am Ende der oben genannten Verse heißt.
5. Es fällt auf, dass Elohim uns als erstes rät, den Gürtel der Wahrheit/ Emét/ אמת anzuziehen. Die WAHRHEIT/ Emét/ אמת und nur die Wahrheit wird dafür sorgen, dass uns nicht die ganze Waffenrüstung herunterfällt. Es gib wie gesagt eine innere Wahrheit, die unserer Persönlichkeit, mit den erwähnten Festungen und Problemen; und eine äußere Wahrheit, die der Lehre, die auch ihre starken und schwachen Punkte hat. Beide Wahrheiten müssen Teil unseres Gürtels sein.
6. Elohim sagt uns, dass wir den Brustschild (die Sicherheitsweste) der Tzedaqáh/ צְדַקָה anziehen sollen. Was ist „Tzedaqáh/ צְדַקָה“? Es bedeutet: die Toráh und die Gesetze zu erfüllen oder wenigstens mit all unserer Kraft danach zu streben. Das ist anfangs nicht unbedingt leicht, da diejenigen von uns, die nicht als Juden geboren und aufgewachsen sind, gegen ihre Vergangenheit kämpfen und sich gegen ihre heidnische Umgebung behaupten müssen. Sie müssen außerdem anfangen, eine Menge Gebote/ Mitzwót zu halten, von denen sie vorher noch nie etwas gehört haben. Das ist nicht leicht, aber auch nicht unmöglich. ‚Piano piano, si va lontano’, lautet ein italienisches Sprichwort: ‚Langsam, langsam kommt man weit’. Beginnen Sie doch damit, den Schabbát zu halten und ihn Elohim zu widmen! Tun Sie keinerlei Arbeit am Schabbát, und verbringen Sie ihn in der Gemeinschaft Elohims. Reden Sie mit Ihm und versuchen Sie, Ihm zuzuhören, sei es durch prophetische Rede (mit Ihren geistlichen Ohren) oder durch die Heilige Schrift. Sie werden Wunder sehen!
7. Der Erneuerte Bund von Irmiáhu/Jer.31,31-33 bringt unserer Seele, die sich nach etwas Ruhe sehnt, Schalóm/ Frieden. Ruhen Sie in Elohim und bitten Sie Ihn, dass Ieschúa in Ihnen wohnen und denken möge, und empfinden Sie den Schalóm in sich - jeden Tag.
8. Elohim rät uns, uns unter den ‚Großschild’ des Glauben/ Emunáh/ אמונה zu stellen. Haben Sie Glauben/ Emunáh/ אמונה daran, dass Elohim Sie aus dem Problem herausholen wird, in dem Sie im Moment stecken. Ihm stehen ausreichend Mittel zur Verfügung, um dies zu tun. Beten Sie, flehen Sie, weinen Sie, aber vertrauen Sie! „Die feurigen Pfeile“ sind Gedanken, die ha‘satán auf Sie abgeschossen hat. Auf diesen Pfeilen steht: „Elohim wird dir nicht helfen. Er hat dich längst vergessen. Du bist und warst schon immer ein Versager“, und/oder Ähnliches. Er tut all das, damit Sie Ihren Glauben/ Emunáh/ אמונה verlieren und das Rennen verlassen, wie der Rav Schául (Paulus) es nennt, und aufgeben. Bitten Sie im Gebet um den Großschild des Glauben/ Emunáh/ אמונה.
9. Lernen und praktizieren Sie die Befreiung Ihrer selbst und Ihrer Familienangehörigen. Befreiung ist kein „Zauberstab“, um Dämonen zu verscheuchen, wenn Sie ein Problem wie das oben erwähnte haben, das psychologisch nicht kuriert ist. Das Heilen der Seele sollte der Befreiung vorausgehen. Zumindest aber sollte mit dem Heilungsprozess begonnen werden. Und wenn dann ein gewisses Maß an Heilung der Psyche stattgefunden hat, funktioniert die Befreiung auch. Es ist aber auch nicht so wie viele behaupten, die an allen Ecken und Enden Dämonen wittern. Wir sehen sie da, wo sie sind, nicht wo sie nicht sind. Und wo sie sind, werfen wir sie „mit (geistlichen) Fußtritten“ hochkanntig raus.
10. Das Schwert des Rúach/ Geistes ist das besondere Wort/ Davár Pratí (in griechisch: Chrema) für jemand Bestimmtes, sei es ein prophetisches Wort/ Nevuáh oder ein Traum oder eine Anweisung Ihres messianischen Rébbe, den Elohim leitet, um Sie zu heilen, zu bewahren, oder aus dem Brunnen der Depression zu holen, in den Sie gefallen sind, oder sonst etwas. Beachten Sie jenes für SIE (nicht für jedes Mitglied Ihrer Synagoge) für HEUTE (nicht im ganzen Jahr) für IHR PROBLEM (nicht das Problem anderer) bestimmte Wort/ Davár Pratí. Der Rúach ha‘Qódesch/ Heilige Geist ist immer da, um das, was wir gelehrt werden zu bestätigen oder zu widerlegen. Warum fragen wir Ihn nicht, statt alles ‚zu schlucken’, was man uns lehrt? Er ist der Geist der Wahrheit/ Rúach Emét, der uns „in alle Wahrheit führt“!
11. Als letztes: „… im angegebenen Moment betend…“. Dieser Punkt wird leicht übersehen. Wann sollen Sie fasten? Wenn Sie ein Problem haben, nicht wahr? NEIN! Sie sollen fasten oder dieses oder jenes beten, wann Elohim IHNEN AUFTRÄGT, ZU FASTEN ODER DIES ODER JENES ZU BETEN! Nicht davor, noch danach. „Denn alle, die vom Geist/ Rúach Elohims GELEITET werden, DIESE (nicht die anderen) sind Bnei/ Kinder Elohims“ (Röm.8,14).
Bewaffnen Sie sich und seien Sie jederzeit wachsam! Ziehen Sie nicht in Badeanzug in die Wüste des Lebens! Seien Sie wachsam… und Sie werden das Rennen, das Sie noch vor sich haben, erfolgreich beenden!